Vor 50 Jahren waren es stolze tausend, zuletzt nicht einmal mehr 50 Orchideen.
Der Pflanzenbestand entlang des Hüfinger Orchideenwaldes ging nach den heftigen Stürmen der vergangenen Jahre deutlich zurück.
Denn die lichtempfindlichen Pflanzen lieben den Schatten der Bäume, die aber dem Stürmen zum Opfer fielen.
Der Gemeinderat wird morgen, 19 Uhr, im Rathaussaal über die Verlegung des Lehrpfades vom Gewann Deggenreuschen ins benachbarte Gewann Rauschachen beraten.
Die Gewanne werden durch die dreispurige B 31 getrennt.
Jede Pflanze hat ihre Vorlieben und stellt ihre Bedingungen an die Natur, um ihre Schönheit entfalten zu können. Orchideen sind da besonders heikel. Sie wachsen nur auf Muschelkalkböden und lieben den schattigen Waldboden, wo sie deutlich weniger gegen schnell wachsende Gräser ankämpfen müssen.
Doch der Schatten wurde den Orchideen etappenweise genommen.
Vier Stürme knickten zu viele Bäume.
Und was nach Sturm „Lothar“ 1999 von Botanikern bereits befürchtet wurde, tritt nun ein: die Orchideen verschwinden, weil zu viel Sonnenlicht auf den Boden fällt.
Die Hüfinger müssen den wegen der sonst äußerst seltenen Widerbartbeständen europaweit fast einzigartigen Orchideenwald aber nicht abschreiben.
Nach dem Sturm von 1967 haben sich die Orchideenbestände durch die langlebigen und robusten Samen und Schutzmaßnahmen der Stadt im nahen Gewann Rauschachen an Arten und Zahl deutlich erholt.
Hier will die Stadt nun den neuen Lehrpfad einrichten, der über den Parkplatz beim Wasserreservoir erreicht werden kann. Den 2,5 Kilometer langen Rundweg sollen die städtischen Waldarbeiter einrichten. Die Gesamtkosten für Wegeeinrichtung, Absperrungen und Material werden auf maximal 13 000 Euro geschätzt. Die Kosten sollen über Fördermittel des Naturparks Südschwarzwald, das Regierungspräsidium Freiburg und städtische Mittel gedeckt werden.
Zudem sollen auch Wanderwege rund um das Naturschutzgebiet ausgeschildert werden.
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